Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, auch im Landkreis Waldshut. „Nur 27 Prozent der Bürger in Hohentengen leben in einer Gesellschaftsform „Mann, Frau, Kind“, also sozusagen in einer Familie“, erklärt Architekt Peter Schanz auf dem Weg zu einer neuen Wohnsiedlung im Hohentengener Klausen, die er entworfen und gebaut hat. Dabei sind der Landtagsabgeordnete Niklas Nüssle und Bundestagskandidat Jan-Lukas Schmitt von den Grünen, die sich das Projekt ansehen wollen. Schanz Ziel bei der Planung des Neubaugebiets war es, möglichst viele Wohnungen auf engem Raum zu bauen: „Die Zahlen zeigen: Nicht für jeden ist ein Einfamilienhaus ideal, viele Leute suchen nach schönen, geräumigen Wohnungen. Da sind wir in Hohentengen, aber auch im gesamten Landkreis eher unterversorgt“, sagt der Architekt.
Insgesamt hat Schanz 43 Wohnungen auf eine Fläche gebaut, auf die gewöhnlich sechs Einfamilienhäuser passen. Die Landesbauordnung hat er damit ausgereizt – dichter geht nicht. Dennoch wirken die einzelnen Wohnungen nicht gestapelt. Durch die unterschiedliche Ausrichtung sind die Bewohner in ihrem Zuhause und auf den Balkonen vor Blicken geschützt, außerdem sorgt diese Bauweise für einen guten Lichteinfall, erklärt Schanz. „Der Gemeinde Hohentengen war wichtig, dass der Wohnraum günstig ist. Mindestens ein Drittel sollte zu einem Festpreis von 8,50 Euro je Quadratmeter vermietet werden“, erzählt der Architekt: „Wir haben es geschafft, dass jetzt vier von fünf Wohnungen zu diesem Preis vermietet werden können.“
Die beiden Grünen Politiker zeigten sich von dem Konzept überzeugt: „Natürlich ist das eigene Haus für viele ein Lebenstraum. Aber viele Leute können sich das nicht leisten – und die Wohnungsknappheit lösen wir mit Einfamilienhäusern nicht“, sagt Bundestagskandidat Schmitt: „Dieses Wohngebiet zeigt, wie wir günstigen, schönen Wohnraum bei niedrigem Flächenverbrauch schaffen können. Gerade im Klettgau, Waldshut-Tiengen und Umgebung, wo viele Menschen keine passenden Wohnungen finden, sollten wir uns bei Planungen für neue Baugebiete stärker am Bedarf und nicht nur auf die Bauplatzanfragen einiger weniger Bürger eingehen.“